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9 Geheimnisse für ein großartiges Portfolio

Das Portfolio ist das wichtigste Instrument, um Ihre Kunst zu vermitteln und zu fördern. Es sollte einen klaren und umfassenden Überblick über Ihre Arbeitspraxis geben. Wie Sie auf unserer Webseite sehen können, werden Sie Portfolios ständig benötigen, um sich für Wettbewerbe, Stipendien und Residenzen zu bewerben oder um Ihre Arbeit den Galeristen oder Kuratoren zu präsentieren. Es ist also von großem Vorteil, immer eines verfügbar zu haben.

Meistens werden Sie nur eine Chance haben, Interesse für Ihre Arbeiten zu wecken. Es ist also von grundlegender Bedeutung, ein Portfolio zu erstellen, das einen starken und nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Lassen Sie uns in 9 Schritten sehen, wie man ein erfolgreiches Portfolio erstellt:

1. Gestaltungs- und Kompressionsprogramm

Zuerst müssen Sie das Softwareprogramm wählen, welches Sie verwenden werden, um Ihr Portfolio zu erstellen. Dies ist ein wichtiger Schritt, der Auswirkungen auf Ihre endgültige PDF-Datei haben wird. Es gibt viele gute Programme um Portfolios zu gestalten, aber nicht viele, die auch die Endversion der PDF-Datei komprimieren können ohne an Bildqualität zu verlieren.

Die Größe der PDF-Datei ist ein häufig vernachlässigtes Problem beim Senden von Portfolios. Vom Versenden einer Datei mit einer Größe von über 5 MB ist abzuraten, sie herunterzuladen dauert zu lange und die Lesbarkeit ist stark beeinträchtigt. Andererseits, wenn Sie es fertig bringen, ein Portfolio unter 5 MB zu erstellen und dennoch mit sehr hochwertigen Bildern sowie vielen Seiten aufwarten, werden sie einen professionellen Eindruck hinterlassen.

InDesign ist ohne Frage das beste Programm dafür. Es bietet hervorragende Werkzeuge, um Ihr Portfolio zu gestalten, sowie die Möglichkeit, präzise die Größe der Datei zu komprimieren, ohne die Qualität Ihrer Fotos zu beeinträchtigen. Als gute Gratisalternative können Sie Scribus probieren. 1

2. Papierformat

Das DIN-A4-Format in vertikaler Ausrichtung ist die beste Wahl. Der Grund dafür ist, dass die meisten Ausschreibungen ein Künstlerstatement, einen Lebenslauf und ein Formular erfordern. Alle diese Dokumente sollten standardmäßig in der vertikalen Ausrichtung sein, da es angenehmer für den Leser ist, das ganze Dossier in der gleichen Ausrichtung zu haben. Darüber hinaus werden Sie feststellen, dass es einfacher ist Informationstexte über Arbeiten zu gestalten, wenn Ihr Portfolio im vertikalen Format ausgerichtet ist.

3. Struktur und Länge

Der erste Eindruck von Ihrem Portfolio ist absolut entscheidend für die Rezeption Ihrer Arbeit. Deshalb ist es sehr wichtig, eine klare Struktur und ein gutes Layout zu haben.

Es ist anzuraten, Ihr Portfolio in folgende 5 Teile zu strukturieren:

  • Ein Deckblatt, das nur eine Seite mit Ihrem Namen und den Titel "Portfolio" in einer schlichten Schrift beinhaltet.
  • Reproduktionen Ihrer Arbeit, maximal 20 Seiten.
  • Ein Künstlerstatement, das etwa eine halbe Seite lang sein sollte. Für Personen, die interessiert sind mehr über Ihre Arbeiten zu erfahren, ist dieser Text sehr wichtig.
  • Ihr Lebenslauf auf einer Seite, der den Leser über Ihre künstlerische Karriere informieren wird.
  • Ihre Kontaktdaten auf der letzten Seite.

Viele Ausschreibungen machen Vorgaben bezüglich der Länge Ihres Portfolios. Achten Sie darauf, diese Richtlinien genau einzuhalten. Wenn keine Richtlinien vorgegeben sind, erstellen Sie ein Portfolio von maximal 25 Seiten, einschließlich Deckblatt, Künstlerstatement, Lebenslauf und Kontaktdaten.

4. Layout und Typografie

Ein klares Layout und eine gut gewählte Typografie sind wesentliche Aspekte, um mit Ihrem Portfolio einen guten Eindruck zu hinterlassen. Beide Elemente sollten mit Ihrer Arbeit kompatibel sein und möglichst im Einklang mit einigen Ideen Ihrer Kunst stehen.

Sie werden Ihr Portfolio ständig in gedruckter oder in digitaler Version versenden müssen. Deshalb ist es ratsam, sich an ein gutes Layout und eine gute Typografie zu halten, welche für viele Zwecke genutzt werden können. So müssen Sie nur noch Ihr Portfolio mit neuen Arbeiten aktualisieren oder für verschiedene Zwecke kleine Details anpassen.

Das Layout und die Typografie sollten so gewählt sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf Ihre Arbeit lenken. Vermeiden Sie originelle Darstellungen, sie werden damit den Leser von Ihren Arbeiten nur ablenken. Bevorzugen Sie klassische Gestaltungsregeln, wie die Bilder mittig zu platzieren und schlichte Schriftarten wie Helvetica oder Arial in einer Schriftgröße zwischen 9 und 11.

Nachdem Sie sich für ein bestimmtes Layout und eine Schriftart entschieden haben, sollten Sie diese für alle Ihre Dokumente einsetzen: Portfolio, Künstlerstatement, Projektbeschreibung und Lebenslauf.

5. Fotos

Kommen wir jetzt zum Kern Ihres Portfolios: die Reproduktion Ihrer Werke. Es ist sehr wichtig, dass Sie qualitativ hochwertige Fotos von Ihren Arbeiten verwenden. Die Betrachter sollen in der Lage sein, sich anhand der Fotos vorzustellen, wie Ihre Arbeiten in Wirklichkeit sind.

Hier ein paar Tipps, um gute Dokumentationsfotos zu erstellen:

  • Verwenden Sie immer eine hochwertige Kamera und ein Stativ.
  • Vergewissern Sie sich, dass die Lichtverhältnisse optimal für Ihre Fotoaufnahme sind.
  • Natürliches Licht oder zwei Blitze auf beiden Seiten Ihrer Arbeit sind die besten Bedingungen.
  • Überprüfen Sie die Schärfe Ihrer Fotos auf Ihrem Computer.
  • Scannen ist die beste Methode, um Zeichnungen zu dokumentieren.
  • Ausstellungsansichten sollten Perspektiven zeigen, in welchen die Lage der Arbeiten im Raum klar nachvollziehbar ist.
  • Benutzen Sie Fotoprogramme, um Ihre Bilder zu bearbeiten, so dass sie so originalgetreu wie möglich sind.
  • Beschneiden Sie Ihre Fotos, damit Ihre Werke in Ihren Fotos perfekt gerahmt sind.
  • Für jede Arbeit sollten Sie am besten nur ein Foto haben. In Einzelfällen müssen Sie davon abweichen, benutzen Sie jedoch nicht mehr als zwei Fotos pro Arbeit.

Beispiele für hervorragende Ausstellungsansichten können Sie auf contemporary art daily und Artviewer finden - zwei führende Blogs zur zeitgenössischen Kunst.

6. Arbeitsinformationen

Jede Seite Ihres Portfolios, die eine neue Arbeit zeigt, sollte auch Informationen zum Titel, dem Material und der Dimensionsgröße der Arbeit beinhalten. Diese Informationen sind für den Betrachter sehr wichtig, um sich die Wirkung der Arbeiten in der Wirklichkeit vorstellen zu können.

Um die Qualität konzeptueller Arbeiten verstehen zu können, ist es oft wichtig, zusätzliche Informationen bereitzustellen. Helfen Sie dem Betrachter durch ein paar Sätze mit Hintergrundinformationen. Versuchen Sie immer den Betrachter in Ihre Kunstpraxis einzuschließen.

7. Platzierung der Arbeiten

Die beste Methode Ihre Werke in Ihrem Portfolio zu platzieren ist, sie chronologisch zu ordnen, wobei mit den aktuellsten Arbeiten begonnen werden sollte. Dennoch ist es wichtig, in bestimmten Fällen von der Chronologie abzuweichen, z.B. um Ihre besten Werke hervorzuheben oder etwas Abwechslung in das Portfolio zu bringen.

8. Korrektur

Um verschiedene Meinungen über Ihren Text zu erhalten, können Sie zwei Personen fragen, am besten Eine, die sich mit Ihrer Arbeit auskennt und eine Andere, bei der dies nicht der Fall ist. Ihr Text sollte so geschrieben sein, dass beide Personen Ihre Ideen verstehen und interessante Einblicke in Ihre Arbeit erlangen. Bleiben Sie offen für Kritik.

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Ihre Texte keine Rechtschreib- und Grammatikfehler beinhalten. Hierfür können Sie eines der vielen Korrekturprogramme nutzen, die es online gibt.

9. Dateinamen und Druck

Wenn Sie Ihr Portfolio als PDF-Datei senden, achten Sie darauf Ihrer Datei einen aussagekräftigen Namen zu geben, z.B. "Vorname_Nachname_Portfolio.pdf". Dies ermöglicht es anderen Personen zu erkennen, um welche Datei es sich handelt und verhindert, dass diese verloren geht.

Die Qualität des Drucks Ihres Portfolios wird die Rezeption Ihrer Arbeiten stark beeinflussen. Verwenden Sie immer einen geeigneten Drucker, andernfalls besteht das Risiko, dass die gesamte harte Arbeit, die Sie in Ihr Portfolio investiert haben, vergebens war.

Viel Erfolg!



1Wir haben kein kommerzielles Interesse daran, dies zu sagen, es ist das ehrliche und klare Ergebnis unserer Erfahrungen .




  • Von Artenda
  • Erstellt 05.09.2017

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